Vom zufälligen Fundstück zur grossformatigen Malerei

Jan Hostettler, 1988 in Solothurn geboren, lebt und arbeitet in Basel.

Im Rahmen eines Reisestipendiums von Atelier Mondial begibt er sich im Frühjahr 2016 zu Fuss auf eine rund 3000 Kilometer weite Reise von Basel nach Istanbul. Über sieben Monate lang ist er unterwegs, beobachtet seine Umgebung genau, nimmt sie unmittelbar wahr und stösst dabei immer wieder auf Fundstücke. Diese sammelt er und bringt sie am Ende der Reise zurück nach Basel. Zur Sammlung gehören auch mehrere Hufeisenfragmente.

Das Gehen, das Beobachten und das Sammeln sind wesentliche Handlungen in Hostettlers künstlerischem Schaffen. Eine weitere ist die Transformation: Die Hufeisen verwandelt er aus ihrer ursprünglichen Form sorgfältig in grossformatige Malereien.

«Zur Herstellung der Malereien werden die Objekte erst fotografisch festgehalten und anschliessend zu Pigmenten verarbeitet, um sie mit dem erhaltenen Pigment malen zu können (…). Im Fall der Serie ‹Eisen› mussten die Hufeisen durch einen langwierigen Zersetzungsprozess, mittels Säuren und Salzen in lichtbeständiges Eisenoxid umgewandelt werden. Allein diese Umwandlung hat sich über zwei Jahre hingezogen.» Jan Hostettler, Arbeiten 2015 – 2021, 2022

Die Serie «Eisen» mit insgesamt fünf Werken konnte Hostettler unter anderem in der Kunsthalle Bern ausstellen. Zwei davon – Eisen II und Eisen V – hat die Christoph Merian Stiftung 2024 erworben, seither sind sie in ihrem Hauptsitz an der St. Alban-Vorstadt 12 zu sehen.

Weiterführende Links

janhostettler.ch / Instagram @hostettlerjan

Hommage an Jan Hostettler von Ines Goldbach und Paolo Bianchi (Lektüre durch kostenfreie Anmeldung möglich)

Atelier Mondial

Eisen V Jan Hofstettler 2022
Jan Hostettler, Eisen V, 2022, Eisenoxid auf Baumwolle Kunstsammlung der Christoph Merian Stiftung Foto: Kathrin Schulthess