Das dreimal jährlich erscheinende Online Magazin RADAR der Christoph Merian Stiftung informiert über die Hinter- und Beweggründe des CMS-Engagements.

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Netzwerkanlass

Community Stadtnatur

Vertreten waren etwa Vereine wie Natur in Basel, welche für das Thema sensibilisieren und Private bei der Umsetzung unterstützen, aber auch Institutionen wie die Mieter-Baugenossenschaft Basel, die ihre Areale aufwerten. Direktor Beat von Wartburg und Bettina Hamel, Leiterin Abteilung Natur, zeigten sich sehr erfreut über die vielfältige ­« Community Stadtnatur », die in den letzten Jahren entstanden ist. Von Wartburg versprach : « Die CMS möchte sich für noch mehr Biodiversität einsetzen. » Er versicherte, dass dies mit neuen Förderprogramm 2025 – 2028 möglich sei, auch wenn es dort die Sparten Soziales, Natur, Kultur und Lebensraum Stadt nicht mehr gibt. Die Förderung von Projekten für eine biodiverse Stadt sei, so von Wartburg, insbesondere im neuen Förderschwerpunkt « Leben » und im Handlungsfeld « Erhalt der Lebensgrundlagen » ­vorgesehen, aber auch in den weiteren Schwerpunkten : « Das neue Förder­programm ist bewusst sehr offen und bedarfsorientiert formuliert. » Ein Höhepunkt des Anlasses waren neun Kurzpräsentationen von Projekt­partnern der CMS und weiteren Akteur:innen. Die lebendigen Auftritte zeigten, dass die Organisationen ihre Projekte nicht nur mit viel Herzblut vorantreiben, sondern sich vielfach zu interdisziplinären Teams zusammen­geschlossen haben. « Wir wollen uns alle für ein biodiverses Basel einsetzen », sagte Abteilungsleiterin Hamel. « Gemeinsam können wir aber mehr bewirken als alleine. » Es würde deshalb nicht überraschen, wenn die Anwesenden den Austausch beim abschliessenden Apéro dazu nutzten, das eine oder andere gemeinsame Projekt anzustossen.

Bericht und Projektfenster von Valentin Kressler

Beratung für Eigentümer:innen
Verein Natur in Basel

Jürg Stöcklin, Co-Präsident des Vereins Natur in Basel und stadtbekannter Botaniker, freut sich : Ihre Medienarbeit habe Anfang 2024 zu mehreren Beiträgen über das Projekt und letztlich zu einer deutlichen Zunahme der Anfragen geführt, sagt er. « Das war für mich ein Highlight ! » Der Verein unterstützt Eigentümer:innen von Gärten und anderen Flächen bei deren biodiversen Gestaltung. Ein Beratungsteam klärt bei einer Begehung vor Ort konkrete Aufwertungsmöglichkeiten ab und stellt ein Dossier zusammen. Umgesetzt werden die Massnahmen dann in der Regel von den Eigentümer:innen selbst. Neu berät der Verein auch Institutionen wie Genossen­schaften oder Verwaltungen. Die CMS fördert « Natur in Basel » in den Jahren 2024 – 2026 mit CHF 220 000.

Netzwerk Natur BDS3958 schulthess foto

Entsiegelung privater Flächen
WWF Region Basel

Böden bieten nicht nur Lebensraum für Pflanzen, Tiere und Menschen. Ein gesunder Boden erfüllt auch Filter- und Speicherfunktionen und ist für den Wasserkreislauf von grosser Bedeutung. Deshalb will der WWF Region Basel mit dem Projekt « Gemeinsam aufbrechen » asphaltierte oder betonierte Flächen aufbrechen. Die neu gestalteten Flächen sollen der Biodiversität zugutekommen, aber auch einen positiven Einfluss auf das Stadtklima und die Aufenthaltsqualität haben. Für Pascale Steck, Geschäftsleiterin WWF Region Basel, war die Entsiegelung einer grösseren Fläche im St. Johann im ­November 2024 ein Höhepunkt. « Wir hoffen, dass wir in Zukunft noch mehr solche Flächen entsiegeln können und auch noch mehr freiwillige Helferinnen und Helfer begeistern können. » Schon heute unterstützen rund vierzig Freiwillige das Projekt. Die CMS engagierte sich in den Jahren 2023 und 2024 mit CHF 88 000.

Netzwerk Natur BDS3915 schulthess foto

Basel zum Blühen bringen
Verband BirdLife Schweiz und Basler Kantonalbank

Unter dem Motto « Basel blüht auf » wollen BirdLife Schweiz und die BKB die Stadtnatur fördern und Basel grüner machen. « Gemeinsam geht das besser », sagen Ann Walter, Projektleiterin bei BirdLife Schweiz, und Raffael Kouril, Leiter Branding und Sponsoring bei der BKB. Ihr Highlight des Jahres war das Stadtnatur-Pop-up im Rahmen der Biodiversitätstage auf dem Meret Oppenheim-Platz im Frühjahr 2024. Dort wurden sogenannte Naturzimmer präsentiert, zusammengesetzt aus natürlichen Elementen wie Bäumen, Sträuchern, Wiesenblumenziegeln, Kräutermatten oder Nisthilfen. Besucher:innen erhielten am Anlass Inspiration und praktische Tipps, wie sie selber die Stadtnatur fördern können. Die natürlichen ­Elemente aus den Naturzimmern wurden anschliessend verpflanzt. Die CMS unterstützte das Pop-up mit CHF 96 000.

Netzwerk Natur BDS3986 schulthess foto

Biodiversität im Siedlungsraum
Mieter-Baugenossenschaft Basel

Die Mieter-Baugenossenschaft Basel möchte nicht nur preiswerten Wohnraum anbieten und erhalten, sondern auch Biodiversität im Siedlungsraum schaffen. Ein aktuelles Beispiel dafür ist die Um- und Neugestaltung der Gartenanlage von Liegenschaften an der Dornacher- und Gempenstrasse im Gundeli. Präsident Eric Ohnemus ist überzeugt vom Nutzen einer solchen Aufwertung : « Ein ansprechend gestalteter Aussenraum führt einerseits zu einer besseren Vermietung und andererseits fühlen sich die Bewohnerinnen und Bewohner in einem solchen Umfeld wohler. » Unter dem Projekttitel « Mehr als Garten » seien bereits über ein Dutzend solcher Projekte realisiert worden, ergänzt der Walder-Preisträger und Berater Konrad Knüsel. Weitere seien in Planung. Die CMS engagierte sich bei der Umgestaltung der genannten Gartenanlage mit CHF 25 000.

Netzwerk Natur BDS3972 schulthess foto

Mehr Bäume in Vorgärten
Verein Mein Baum dein Baum

Das Ziel des Vereins ist einfach : mehr Bäume in Vorgärten zu pflanzen. In Basel gibt es viele private Vorgärten mit Aufwertungspotenzial. Nach Absprache mit den Eigentümer:innen pflanzt der Verein passende Bäume, um den städtischen Strassenraum zu begrünen und ihn mit mehr Biomasse zu bestücken. « Wir haben schon viele Bäume in den Boden gebracht », freut sich Architektin Sara Ellenberger Vaner. Neben ihr besteht das Team aus zwei Landschaftsarchitektinnen und einem Gärtner. Zusätzliche Unterstützung erhalten die vier von Baumpflegeunternehmen. In Zukunft hofft Ellenberger auch auf das Interesse von Eigentümer:innen grösserer Flächen. Die CMS unterstützte den Verein 2024 mit CHF 35 000.

Netzwerk Natur BDS3939 schulthess foto