Im Schatten der Nacht
Wie Praktikant Dominic das Tier des Jahres aufspürte

Nachts, wenn die Tore geschlossen sind, gehören die Merian Gärten den Tieren. Dachse tummeln sich im Wald, Füchse schleichen über die Wiesen, manchmal macht ein Biber am Dyychufer Pause. Das wissen wir aufgrund der Spuren, die sie hinterlassen, und auch von den Nachtkameras, die wir seit einigen Jahren einsetzen, um das nächtliche Treiben zu beobachten. Doch unsere Beobachtungen sind meist Zufallsfunde, denn wirklich systematisch haben wir die Bewohner der Nacht bisher noch nie untersucht.
Dominic Hernández, Praktikant in den Merian Gärten, wollte es genau wissen. Im Rahmen seiner Fachmaturaarbeit untersuchte er mithilfe von Wildtierkameras, welche Säugetiere nachts in den Merian Gärten unterwegs sind. Er teilte die Gärten in Sektoren ein, in denen er jeweils sechs Wildkameras installierte. So konnte er über mehrere Wochen die verschiedenen Lebensräume in den Gärten genau beobachten.
Das Ergebnis : Dachs, Fuchs, Mäuse und andere uns bekannte Säugetiere liessen sich regelmässig blicken. Und es gab eine freudige Überraschung : Dominic gelang es, dreimal einen Iltis zu fotografieren. Diese Marderart wurde in den Merian Gärten noch nie beobachtet. Das Tier des Jahres 2024 ist selten und steht in der Schweiz auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten. Der Iltis ist auf einen abwechslungsreichen und strukturreichen Lebensraum angewiesen – ein Mosaik aus Hecken, Ast- und Steinhaufen, Feuchtgebieten und Wiesen. Seine Anwesenheit in den Merian Gärten ist ein positives Zeichen für die Qualität unserer Gärten als Lebensraum für wildlebende Säugetiere.
Alexandra Baumeyer
Leiterin Vermittlung & Kommunikation Merian Gärten
