Das dreimal jährlich erscheinende Online Magazin RADAR der Christoph Merian Stiftung informiert über die Hinter- und Beweggründe des CMS-Engagements.

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Making-of

Zur Entstehung des neuen Förderprogramms

«... die Schwierigkeit nicht verkennend, welche spezielle Vorschriften, namentlich im Verlaufe der Zeit hervorrufen, und selbst bessere und zeitgemäßere Verwendung der Mittel vereiteln könnten, enthalte ich mich der Vorzeichnung aller weiteren Bedingungen ...», schrieb unser Stifter Christoph Merian weitblickend in seinem Testament. Dieser Satz begleitet uns täglich bei der Umsetzung des Stiftungszwecks, er erinnert und mahnt uns zum sorgfältigen, begründ- und nachvollziehbaren Umgang mit den Fördergeldern. Bloss was ist zeitgemäss? Was ist gut – was wäre besser? Nach zwei vierjährigen Förderperioden mit beinahe gleichlautenden Förderschwerpunkten hat sich die Christoph Merian Stiftung (CMS) entschieden, in einem umfassenden und partizipativen Prozess eine neue Förderstrategie mit neuen Förderschwerpunkten für die Jahre 2025 – 2028 zu erarbeiten.

Angesichts der völlig unerwarteten Erfahrung der Coronapandemie, angesichts von zwei grossen und schrecklichen Kriegen in der Ukraine und im Nahen Osten und angesichts einer immer spürbareren Klimakrise haben wir uns gefragt, was wohl die Herausforderungen in den nächsten vier Jahren sein werden. Und aus diesem Grund haben wir uns statt einer breit angelegten retrospektiven Analyse für perspektivische Fragestellungen entschieden: Welche Themen sind oder werden wichtig? Was soll weiterhin Förderung erfahren, wo soll sich die CMS engagieren und wo nicht? Wie können wir uns von tradierten Denkmustern befreien, zukunftsoffen sein, ohne Scheuklappen Neues denken? Provokative Aufforderungen waren in diesem Zusammenhang die beiden Postulate «kill your darlings» und «stay open-minded». Und noch etwas haben wir uns vorgenommen: Interdisziplinarität. Denn: Projekte lassen sich immer häufiger immer weniger einem bestimmten Förderbereich zuordnen und: Interdisziplinarität kann Lösungen im Umgang mit Komplexitäten aufzeigen.

Unser Start sah so aus: Wir haben auf digitalen Zusammenarbeitsplattformen zukunftsrelevante Themen, Problemlagen, Lösungsansätze, Vorschläge gesammelt und anschliessend in Workshops mit sehr breiter interner Beteiligung zu Themenclustern verdichtet. Als Vorbeugung gegen Betriebsblindheit haben wir zusätzlich vier externe Spezialistinnen und Spezialisten eingeladen: Anita Fetz (Gesellschaft, Stadt, Politik), Carlo Knöpfel (Soziales), Axel Schubert (Klima) und Christin ter Braak-­Forstinger (Impact Investing). Sie präsentierten uns in packenden Präsentationen und lebhaften Diskussionen den Handlungsbedarf und die Rolle der CMS aus ihrer Optik (wie sie jetzt das Förderprogramm der CMS beurteilen, lesen Sie hier). Gleichzeitig haben wir beim statistischen Amt die Zusammenstellung von wesentlichen Zahlen und Fakten zur städtischen Gesellschaft in Auftrag gegeben und unserer Förderung zugrunde gelegt (mehr dazu hier).

Auf diesen Grundlagen und Erkenntnissen aufbauend haben wir sodann das bestehende Leitbild überprüft und angepasst. Den Kernbotschaften dieses Leitbildes folgend entstand in der Folge das neue Förderprogramm der CMS mit den ebenso offenen wie vitalen Förderschwerpunkten «Leben», «Zusammenhalt» und «Zukunft». Was auffällt: Es gibt keine Sparten Soziales, Natur, Kultur mehr. Organisatorisch ist die Förderung der CMS allerdings nach wie vor mit den drei gleichlautenden bisherigen Abteilungen aufgestellt. Sie sind Kompetenzzentren, die nicht nur ihr spezifisches fachliches Know-how einbringen, sondern auch fachspezifisch vernetzt sind.

Wir sind stolz auf unser Förderprogramm 2025 – 2028 und freuen uns, dass es am 18. Juni 2024 vom Regierungsrat und einstimmig vom Bürgergemeinderat genehmigt wurde und nun ab dem 1. Januar 2025 umgesetzt werden kann.

Dr. Beat von Wartburg, Direktor der Christoph Merian Stiftung


Hier geht's zum Förderprogramm 2025 – 2028.

Hier geht's zum Leitbild der CMS als PDF.